Sonntag, 18. September 2016

meine erste Schulwoche


Am Montag Nachmittag sind Anton und ich mit Steffi (Estefania, unserer Gastschwester) zur Schule gefahren. Dort angekommen wurden wir vom Vizedirektor begruesst, da der Direktor nicht anwesend war. Jeden Montag gibt es vor der ersten Stunde eine Zeremonie, bei der sich alle Schueler auf dem Pausenhof aufstellen und zusammen die Nationalhymne singen. Nach dieser Zeremonie wurden Anton und ich vor allen Schuelern vorgestellt, bevor wir dann mit einer Lehrerin und Estefania in unsere Klasse gegangen sind, um uns dort nocheinmal vorzustellen. Nach dem ganzen Vorstellen sind wir dannn auch schon wieder nach Hause gefahren, unterrichten sollten wir erst ab Dienstag. Da wir etwas aeltere Jahrgaenge (8-10) unterrichten, muessen wir immer nachmittags zur Schule. Denn die Schule beginnt fuer die aelteren Schueler erst um 12:20 und endet um 18:00. Ich kann also eigentlich immer lange ausschlafen, habe aber dafuer nachmittags mehr zu tun. Ich unterrichte 3 verschiedene Klassen, 8c, 9b und 10b. Mit jeder der Klassen habe ich jeden Tag eine Stunde Englisch und mit der 8c zusaetzlich dreimal in der Woche Sport. Also habe ich 18 Schulstunden a 40 Minuten, die ich in der Woche unterrichten muss. Da ich mit meinem Stundenplan recht viel Glueck gehabt habe und zwischen den Stunden oft lange frei habe, kann ich auch am Nachmittag oft das Schulgelaende fuer 1 bis 2 Stunden verlassen.

Meine erste Schulstunde war allerdings eine Katastrophe. Als ich den Klassenraum betrat, erwarteten mich etwa 40 schreiende Jugendliche (meine kleinste Klasse hat 34 Schueler, die anderen beiden 41), die vor, neben und hinter mir sassen - Stuehele waren allerdings eine Fehlanzeige, stattdessen wurde sich zu zweit auf die Tische gesetzt. Kaum wollte ich mich vorstellen, kam eine Lehrerin mit Anton rein - warum, weiss ich nicht. Kurz darauf kam auch noch der Direktor, der am Tuerrahmen rumgewaerkelt hat, da die Tuer nicht mehr ordentlich zuging. Als er die Schueler dann aufgefordert hatte Stuehle zu holen, waren auf einmal nur noch 10 Schueler im Klassenraum. Da bereits ueber die Haelfte der Stunde vorrueber war, habe ich mich dann dazu entschlossen einfach nur noch mit den anwesenden Schuelern smalltalk zu halten. In den anderen beiden Klassen gab es gluecklicherweise Stuehle, sodass ich es mit viel Muehe geschafft habe mit den Kindern Namensschilder zu machen. Die letzte Klasse war leider sehr laut und hat zwischendurch immer mal wieder angefangen irgendein Lied zu singen, sodass es super schwer war als einzellner den Unterricht anzuleiten. Am Ende war ich dann sehr froh, aber auch sehr diprimiert, als ich dann das Schulgelaende verlassen konnte.

Die darauffolgenden Tage verlief der Unterricht immer besser, da ich zu Anfang der Stunde gedroht habe zum Direktor zu gehen, wenn jemand mehrfach stoert. Einige Schueler versuchen aber dennoch meine Grenzen aussutesten und essen Eis, sind laut, machen andere Hausaufgaben oder machen einfach gar nichts. Ein grosses Problem ist, dass sich die Schueler hier nicht melden, dass heisst entweder reden alle und es ist sehr laut oder es redet keiner, was allerdings fast nie der Fall ist. Gegen Ende der Woche war ich in zwei der drei Klassen schon sehr zufrieden mit dem Englischunterricht, in der einen Klasse gab es jedoch einige Schueler, die ununterbrochen gestoert haben und eine ist sogar eine ganze Stunde nicht zum Unterricht erschienen, obwohl er in der Schule war. Daher bin ich am Freitag auch direkt ins Buero gegangen und habe mit dem Vizedirektor dadrueber gesprochen - naechsten Dienstag habe ich jetzt schon meine ersten Elterngespraeche - ich hoffe das bringt auch was!

mit Steffi (Estefania) in der Rikscha auf dem Weg zur Schule am Montag

mein Stundenplan

der Schulhof

das Hauptgebaeude

  

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